„GLOBALISIERUNG und FRIEDENSSICHERUNG"

 

Nicht die Globalisierung an sich ist schlecht, sondern wie alles in der Welt kann auch Globalisierung gut oder schlecht verlaufen.

 

Wissenschaftlich ist die Evolutionstheorie durch Zusammenschluss von kleineren zu immer größeren, komplexeren Einheiten charakterisiert – Atome, Moleküle, Zellen, Organe, Organismen – bis hin zur höchsten Komplexität beim menschlichen Gehirn. Das kann man auch für die soziale und politische Entwicklung so sehen: von Groß- familien und Clans bis zu den Staaten und Staatenbünden.

 

Dabei ist das Ganze immer mehr als die Summe seiner Teile – auf der höheren Integrationsebene kommt immer etwas hinzu, das in den Teilen nicht vorhanden ist. (z.B. kann der Zusammenschluss von Atomen und Molekülen nicht erklären, was Leben ist).


Das Ganze steht für das, was die Teile allein oder summarisch nicht leisten können, d.h. die natürliche Funktion der Teile wird durch das Ganze nicht beschnitten (da lauft in der EU z.B. einiges falsch), sondern die Fähigkeiten des Systems werden prinzipiell erweitert.

 

So gesehen stellen Staatenbünde eine natürliche Entwicklung dar, auch wenn man deren Einseitigkeit kritisieren darf und muss. Ergänzend zur ökonomischen muss es immer auch eine geistige Globalisierung geben, die zu einer gerechten Verteilung der Ressourcen führt.

 

Christliche Politik wird im Zusammenhang mit der Globalisierung immer die Schwachen und Benachteiligten im Auge haben. Eine positiv gesehene Globalisierung müsste die Schäden der sogenannten Kolonialisierung und Entwicklungshilfe wieder gutmachen.

 

Anstelle eines Denkens in Gegensätzen, das zu Auseinandersetzungen führt, muss christliches Denken Gegensätzliches zusammenführen und ausgleichen, Gemeinsamkeiten und Verbindendes fördern und Gegensätze (arm – reich) ausgleichen.

 

Neben dem ökonomischen und politischen  Zusammenwachsen muss die soziale, kulturelle und menschliche Komponente eingefordert werden. Letztlich muss auch festgehalten werden, dass der Mensch ohne seine spirituelle Dimension nicht Mensch ist.

 

Papst Benedikt XVI., formulierte in seiner Enzyklika „Caritas in veritate“, § 7: „Wenn das Handeln des Menschen auf Erden von der Liebe inspiriert und unterstützt wird, trägt es zum Aufbau jener universellen Stadt Gottes bei, auf die sich die Geschichte der Menschheitsfamilie zubewegt.

 

In einer Gesellschaft auf dem Weg zur Globalisierung müssen das Gemeinwohl und der Einsatz dafür unweigerlich die Dimensionen der gesamten Menschheitsfamilie, also der Gemeinschaft der Völker und der Nationen, annehmen, sodass sie der Stadt des Menschen die Gestalt der Einheit und des Friedens verleihen und sie gewissermaßen zu einer voraus deutenden Antizipation der grenzenlosen Stadt Gottes machen.“